Rückenfit: Haltung

Die aufrechte Haltung in Theorie und Praxis

Rückenfit mit Medaix und dem Meyer & Meyer Verlag möchte euch im heutigen Beitrag eine kurze Anleitung zur richtigen Haltung geben. Durch kleine Übungen können schon große Resultate folgen!

Wenn wir aufrecht stehen, wirkt die Schwerkraft optimal auf unsere ganze Muskulatur. Verändern wir diese optimale Spannung, hat das Einfluss auf unsere gesamte Statik. Außerdem verändert sich auch unser äußeres Erscheinungsbild. Stehen wir aufrecht mit angehobenem Brustbein, streckt sich auch unsere Mitte, der Bauch wirkt flacher und straffer!
Nehmen Sie Kontakt auf mit Ihrer Wirbelsäule, sie ist unser inneres ICH – das Brustbein ist der Außenwelt zugewandt, damit gehen Sie mit der Außenwelt in Kontakt, in Konfrontation!

Fuß bis Kopf – Haltung beginnt bei den Füßen!

Unser Gesicht betrachten wir ständig im Spiegel, unsere Füße dagegen selten! Doch wir wollen, dass sie uns unser ganzes Leben tragen! Im Alltag werden die Füße oft zur Untätigkeit gezwungen, was zur Folge hat, dass die vielen kleinen Fußmuskeln verkümmern. Die Fußwölbung verliert ihre Stützen. Der Fuß gerät aus der Form, Fußschwächen entwickeln sich, wie Hohlfuß, Plattfuß, Knickfuß oder Spreizfuß. Wenn der Fuß schief läuft, kann das Folgen für den gesamten übrigen Körper haben. Tausende Sensoren in den Füßen beeinflussen den Spannungszustand der Muskeln im ganzen Körper. Oft gehen Schmerzen in Knie, Hüfte, Rücken, Schultern oder Nacken von den Füßen aus. Viele Tastsinnesorgane in der Fußsohle stellen den Kontakt zur Bodenfläche her und lassen uns deren Beschaffenheit wahrnehmen.

Von den Füßen ausgehend, kann im Stehen die aufrechte Haltung sehr schön bewusst erarbeitet werden. Die Füße stehen hüftschmal, sind leicht nach außen gedreht. Unser Körper richtet sich auf, wenn wir versuchen, den Großzehenballen, Kleinzehenballen und die Ferse im Kontakt mit dem Boden zu halten (diese Position nennen wir Drei-Punkt-Belastung).
Erinnern Sie sich an das Kapitel Stabilität? Drei Punkte belastet zu haben, bedeutet, statisch bestimmt, das heißt, stabil zu stehen! Versuchen Sie, Ihre Teilnehmer öfters an diese Drei-Punkt- Belastung zu erinnern.

Das Fußgewölbe dabei leicht anheben, formen Sie einen „kurzen Fuß“ nach Janda. Der kurze Fuß nach Janda ist das Grundelement im Konzept der sensomotorischen Faszilation nach Janda. Ziel ist es, die Fußmuskulatur zu stärken, die zu einer Verstärkung der afferenten Informationen dienen soll. Die Knie sind leicht gebeugt, um die muskuläre Stabilisation der Kniegelenke zu gewährleisten (verändert nach Kempf, 2010).

Der Fuß hat die Funktion eines Stützorgans, das die Druckkräfte aufnehmen kann. Deshalb ist das Fersenbein (1) und das Sprungbein (2), sowie der Knochen des ersten Strahls (3) besonders massiv gebaut.

 

Beckenstellung

Haben Sie auch gelernt, in welcher Position das Becken perfekt ausgerichtet sein sollte? In unserer langjährigen Berufspraxis hat sich gezeigt, dass kaum jemand den Anweisungen eines Trainers folgen kann, wenn dieser die richtige Beckenstellung beschreibt. Wir haben herausgefunden, dass die einfachste Art und Weise der Erklärung Folgende ist:

„Beugen Sie Ihre Knie ganz leicht.“

„Ziehen Sie den Bauchnabel sanft nach innen.“

„Heben Sie Ihr Brustbein diagonal nach oben an.“

Damit befördert die Schwerkraft das Becken in die richtige Position und die Wirbelsäule kann ihre optimale, doppelt geschwungene S-Form einnehmen. Probieren Sie es aus, Sie werden sehen, wie einfach es plötzlich ist, Ihre Teilnehmer in die richtige Haltung zu bringen.

 

Kopfhaltung

Die Kopfhaltung ist richtig, wenn wir den Blick in den Horizont richten, das heißt leicht nach unten. Nun den Kopf ganz leicht nach hinten in die Doppelkinnhaltung schieben, ohne das Kinn dabei anzuheben.

Probieren Sie auch einmal aus, wie unser Gemütszustand unsere Kopfhaltung beeinflusst. Sind Sie niedergeschlagen und lassen den Blick nach unten fallen, neigt sich auch Ihr Kopf. Haben. Sie dagegen einen offenen Blick, sind Sie gut gelaunt, lächeln Sie (Lächeln Sie ruhig auch mal, wenn Ihnen gar nicht danach zumute ist, das beeinflusst Ihre Stimmung unbewusst!), hebt sich Ihr Kopf! Dann entspannt sich auch ganz automatisch Ihr Schultergürtel.

Die Kopfhaltung ist richtig, wenn Sie einen Gegenstand auf dem Kopf balancieren können. Lächeln Sie dabei. Lassen Sie Ihre Gesichtsmuskeln spielen.

 

Den ersten Beitrag zu unserer Rückenfit-Reihe findet ihr hier.

 

3 Gedanken zu „Rückenfit: Haltung

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